Lenk- und Ruhezeiten LKW – Alle Informationen darüber
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LKW Fahrer und andere Berufskraftfahrer müssen strenge Lenk- und Ruhezeiten einhalten. Dies gilt vor allem wegen der Sicherheit auf den Autobahnen und Bundesstraßen, schließlich sind übermüdete oder überanstrengte Fahrer eine Gefahr für sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer. Gerade in Deutschland müssen aufgrund der gesetzlichen Regelung gewisse Zeiten eingehalten werden. Alles, was Sie über die Lenk- und Ruhezeiten wissen sollten, finden Sie in diesem Beitrag.
Was sind die Lenk- und Ruhezeiten? - Die Definitionen
Unter den Lenk- und Ruhezeiten versteht man die gesetzlichen Zeiten, in denen der Fahrer den LKW lenken darf oder in denen er eine Pause zur Erholung machen muss.
Wer nun denkt aber, dass bei den LKW Lenkzeiten nur zwischen Lenk- und Ruhezeit unterschieden wird, liegt falsch. Neben der Lenk- und Ruhezeit gibt es noch weiter Begriffe, die Ihnen als LKW Fahrer bekannt sein sollten. Doch dazu gleich mehr. Wahrscheinlich können Sie sich bereits unter Lenk- bzw. Ruhezeit etwas vorstellen. Der Vollständigkeit halber gehen wir aber auch auf diese Punkte genauer ein.
Lenkzeiten
Unter Lenkzeit versteht man die Zeitspanne, indem es den Fahrer gestattet ist, den LKW zu lenken. Also die Zeit, in der der LKW-Fahrer tatsächlich mit dem LKW fährt. Zu der Lenkzeit zählen auch kurze Standzeiten dazu wie zum Beispiel das Warten an einer roten Ampel, an einem Bahnübergang oder Grenzwartezeiten. Sobald der Fahrer eine Pause von mehr als 15 Minuten macht oder die Fahrerkabine verlässt, gilt dies nicht mehr als Lenk- oder Standzeit. In Deutschland beträgt die gesetzliche Lenkzeit neun Stunden. Zweimal pro Woche darf diese aber auf maximal zehn Stunden erhöht werden.
Ruhezeiten
Die Ruhezeit ist die Zeit, die der LKW Fahrer frei zur Verfügung hat. Diese sollte nicht nur als Pause zwischen den Lenkzeiten genutzt werden, sondern viel mehr als Erholung von der Arbeitszeit. Während der Ruhezeit ist es dem Fahrer untersagt, Tätigkeiten wie zum Beispiel das Be- und Entladen des Fahrzeugs durchzuführen, das Warten an Ampeln, die Organisation von anstehenden Aufgaben oder die Wartung des Fahrzeugs. Wenn der LKW über eine Schlafkabine verfügt, ist es dem Fahrer gestattet, sich während der Ruhezeit im LKW zu erholen.
Die gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeit laut FpersG beträgt mindestens elf Stunden innerhalb von 24 Stunden. Wann genau der Berufskraftfahrer die Ruhezeit einhält, bleibt ihm überlassen. Es ist auch möglich, die Ruhezeit auf zwei Blöcke aufzuteilen. Ist das der Fall, verlängert sich die Ruhezeit auf 12 Stunden. Der erste Block muss hierbei drei Stunden und der zweite Block neun Stunden betragen.
Fahrtunterbrechung
Als Fahrtunterbrechung versteht man die Zeit, in der sich der Fahrer erholt und nicht hinter dem Steuer sitzt. In dieser Zeit dürfen keine Fahrtätigkeiten durchgeführt werden. Andere Tätigkeiten, die nicht zur Erholung genutzt werden, sind ebenfalls untersagt. Auch zum Beispiel Fährenüberfahrten gelten als Fahrtunterbrechung.
Eine Fahrtunterbrechung muss nach einer Lenkzeit von 4,5 Stunden durchgeführt werden. Die Fahrtunterbrechung muss mindestens 45 Minuten betragen. Auch hier ist es möglich, die Pause in zwei Blöcke aufzuteilen, von denen der erste Block 15 Minuten und der zweite Abschnitt 30 Minuten betragen sollte. Erst nach einer durchgeführten Fahrtunterbrechung ist es dem Fahrer gestattet, den LKW wieder zu lenken.
Wochenruhezeiten
Zu guter Letzt gibt es noch die Wochenruhezeit. Diese beschreibt die Zeit der insgesamten Ruhezeit in einer Woche. Die wöchentliche Ruhezeit muss mindesten 45 Stunden betragen und muss in einem zusammenhängenden Zyklus von 6x24 Stunden durchgeführt werden. Auch hier bleibt es dem LKW Fahrer überlassen, wie er die Ruhezeit aufteilt. Die Wochenruhezeit kann auch auf 24 Stunden verkürzt werden. Dafür muss der Fahrer jedoch in der ersten Woche mindestens 45 Stunde Ruhezeit aufweisen. In der zweiten darf dann auf 24 Stunden Ruhezeit verkürzt werden und die dritte Woche sollte wiederum eine Wochenruhezeit von 45 Stunden haben.
Laut Gesetzgeber dürfen Berufskraftfahrer die Wochenruhezeit nicht im LKW verbringen. Speditionen müssen ihre Angestellten daher in geeigneten Unterkünften unterbringen. Wird das nicht so gehandhabt, drohen hohe Geldstrafen. Verbringt der LKW Fahrer eine Wochenruhezeit im LKW, wird eine Strafe für den Chauffeur von 500 Euro und für die Spedition von 1500 Euro berechnet. Ein Verstoß wird in diesem Fall also mehr als teuer.
Lenkzeiten LKW – So erfolgt die Überprüfung
Alle Berufskraftfahrer, die ein Fahrzeug mit über 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht lenken, sind verpflichtet, die oben beschrieben Lenk- und Ruhezeiten einzuhalten. Ist das nicht der Fall, fallen wie bereits erwähnt hohe Geldstrafen für den Fahrer und das Unternehmen an, deshalb werden diese mittels Tachographen gemessen.
Ein digitaler Tachograph ist mit einem Messschreiber ausgestattet, welcher Lenk- und Ruhezeiten sowie Fahrtunterbrechungen genau aufzeichnet. Des Weiteren werden die Kilometer sowie die Geschwindigkeit ebenfalls dokumentiert. Bei einer Kontrolle können die Daten sowohl von der Polizei als auch vom Zoll abgelesen werden. Anhand dieser Informationen wird dann festgestellt, ob die gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten eingehalten wurden. Natürlich hat auch der Arbeitgeber Einblick auf die dokumentierten Zeiten.
Fahrzeuge dich nach 2006 zugelassen wurden, ein Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen aufweisen und gewerblich genutzt werden, müssen mit einem digitalen Tachographen ausgestattet sein. Der Tachograph wird in diesem Fall über eine Fahrerkarte betrieben, welche mit einem Chip versehen ist, auf dem die Informationen abgespeichert und ausgewertet werden. Der Tachograph speichert die Daten für 365 Tage. Die Fahrerkarte hingegen nur für 28 Tage. Innerhalb von 24 Stunden kann auf dem Tachograph die gefahrene Geschwindigkeit sogar auf die Sekunde genau abgelesen werden.
Wenn Sie ein erfahrener Lkw-Fahrer sind und alle Informationen über die ärtzliche Untersuchung für LKW wissen möchten, zögern Sie nicht, diesen Artikel zu lesen.
Warum gibt es Lenk und Ruhezeiten?
Die Gesetzliche geregelten LKW Lenkzeiten gelten vor allem der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Gerade auf Autobahnen und Bundesstraßen stellen übermüdetet LKW Fahrer ein großes Risiko dar. Außerdem soll mit den Lenk- und Ruhezeiten dem Berufskraftfahrer eine geregelte Erholung ermöglicht werden.
Wenn Sie Ihren Führerschein noch nicht haben, sind Sie vielleicht daran interessiert, alle Informationen über die Kosten des Lkw-Führerscheins zu erfahren.
Lenkzeiten LKW – Die FAQs
Was passiert, wenn man die LKW Lenkzeit nicht einhält?
Wird gegen die gesetzlichen Regelungen verstoßen, drohen teils hohe Geldstrafen. Während ein Verstoß von einer Stunde dem Fahrer 30 Euro kostet, sind es bei einer Überschreitung von mehr als drei Stunden insgesamt rund 240 Euro. Die genaue Auflistung und weitere Informationen finden Sie hier.
Wie lang darf ein LKW Fahrer fahren?
In Deutschland beträgt die gesetzliche Lenkzeit maximal neun Stunden. Dann sollte die Fahrtunterbrechung oder die Ruhezeit erfolgen.
Wie oft zehn Stunden Lenkzeit?
Wie bereits erwähnt beträgt die gesetzliche Lenkzeit Stunden. Zweimal pro Woche darf die Lenkzeit jedoch auf 10 Stunden erhöht werden.
Wie lang muss ich Pause machen nach neun Stunden Lenkzeit?
Nach neun Stunden Lenkzeit sollte eine Ruhezeit von elf Stunden eingehalten werden. Diese kann man jedoch auf zwei Blöcke aufteilen. Der erste Block beträgt dann drei Stunden und der zweite elf Stunden.
Gerade Berufskraftfahrer Anfänger tun sich mit dem Einhalten der Ruhezeiten oft schwer. Bevor man sich für den LKW Führerschein entscheidet, sollte man jedoch unbedingt über die Lenk- und Ruhezeiten Bescheid wissen.